Deutsche Meisterschaften Kutterrudern an der Regattaanlage Berlin Grünau vom 21-23. Juni 2024

Wie so oft in diesem Jahr schickte Petrus schon bei der Anreise der … Kuttermannschaften ein erstes
Donnerwetter über das Regattagelände. Die Anreise zur Veranstaltung, der Aufbau der
Wettkampfstätten und des Zeltplatzes, wurde so kurz unterbrochen – fiel sozusagen zwischenzeitlich
ins Wasser. Die deutsche Meisterschaft im Kutterrudern, eingebettet in die Feierlichkeiten zum 275.
Jubiläum des schönen Grünau, sollte trotzdem noch ein voller Erfolg werden.

Am Freitag konnten die ersten Boote schon gekrant werden. Die Liegeplätze unterhalb
Regattatribüne boten mehr als genügend Platz für die von den Mannschaften mitgebrachten Boote.
Der Samstag startete mit der Überführung der verbliebenen Kutter an die Wettkampfstätte. Mit
einer langen Tradition im Rudersport, stand hier in Grünau ein einzigartiges Ensemble für diesen
Höhepunkt des Jahres zur Verfügung – und zwar exklusiv! Pünktlich um 9 Uhr konnte trotz erneut
einsetzendem Starkregen die Eröffnung auf der frisch sanierten Tribüne durchgeführt werden. Mit
dem Grußwort durch den Präsidenten des DSSV Andre Seidel, dem Vorsitzenden des gastgebenden
Vereins Robert Schaddach und Wolfgang Schmidt als Wettfahrtleiter, wurde die Meisterschaft
eröffnet. Das bedeutete jedoch nicht, dass auch sofort in die Boote eingestiegen werden konnte. Der
Starkregen verhinderte den Beginn der Titelkämpfe und zwang zu einer ausgedehnten
Startverschiebung. Dabei blickte man ausschließlich in glücklich Gesichter, die froh waren lieber
etwas verspätet, jedoch dann bei fairen Bedingungen zu starten. Schließlich war es dann soweit und
die Kutterführer wurden eingeladen sich bei der Streckenbefahrung über eventuelle Schlüsselstellen
zu informieren. Details wurden besprochen und nachjustiert, soweit von Relevanz.

5000m
In der Königsdisziplin, nun zum Glück bei perfekten Bedingungen, schwammen sich als erstes die
Frauenmannschaften am Startponton ein. Es folgten drei Mixmannnschaften und schließlich acht
Männermannschaften. Alle Teams kämpften mit Kraft, Rhythmus und Ausdauer über eine halbe
Stunde gegen das im Verdrängermodus bremsende Sportgerät. Durch die geänderte
Startreihenfolge, bei welcher der Vorjahressieger auch als Führender startete, sollten
Überholvorgänge minimiert werden. Das hielt natürlich die Jungs vom Loitzer Ruderklub (sprich:
Löhtz) nicht davon ab, das Feld von hinten aufzurollen und einen beachtlichen 3. Platz zu sichern. Das
schafften sie mit einem hauchdünnen Vorsprung von 1 Sekunde(!) vor den Jungs des SSC Ketzin. Der
Zieleinlauf der Männermannschaften wurde übrigens live, gewollt oder zufällig, mit maritimen
Melodien, vom Filmorchester Babelsberg begleitet. Das war schon eine sehr spezielle Atmosphäre.

1000m
Am Sonntag spielte das Wetter endlich mit und die Wettkämpfe konnten diesmal pünktlich gestratet
werden. Dabei stellten sich als erste zwei mutige Junior*innenmannschaften der Herausforderung
1000m. Besonders oder sogar einmalig für das Kutterrudern in Grünau ist die Verwendung einer
Startbrücke, die einen Start von bis zu sechs Kuttern gleichzeitig zulässt. So galt, bis auf das
Männerfinale, wer zuerst das Ziel erreicht ist auch Sieger. Der direkte Vergleich spornte alle Teams zu
Höchstleistungen an, die zusätzlich lautstark von Fans am Ufer angefeuert und schließlich ins Ziel
getragen wurden. Den Vogel schossen dabei wieder die Männermannschaften aus Loitz und Ketzin
ab. Mit wiederum einer Sekunde Differenz, entschieden diesmal die Jungs aus Ketzin den Kampf um
Platz 3 für sich. Bei mäßigem Gegenwind konnte die 6-Minuten-Schallmauer zwar nicht gebrochen
werden, die ersten 4 Männermannschaften finishten aber immerhin innerhalb von 10 Sekunden.
Souverän ging hier der Sieg an den SSC Rathenow, vor den Männern des SSC Greifswald. Die beste
Frauenmannschaft stellte der SSC Wendisch-Rietz, vor dem starken Team aus Bernburg und den
Ketziner Kutterruderinnen. Das Mix-Rennen entschied das Team aus Rathenow sehr knapp vor den

Mixmannschaften aus Halle und Bernburg. Die Zeiten versuchen wir noch nachzureichen, können
näherungsweise aber schon mal für die Sieger eine 06,33 festhalten.
Bei bestem Kaiserwetter wurden nun gefühlt 50 Kilogramm Medaillen über die glücklichen Köpfe
gehangen. Der eine oder andere würde aber in den nächsten Tagen nicht nur mit der
Nackenmuskulatur zu kämpfen haben, denn Kutterrudern ist ein Ganzkörpersport der durchaus
Spuren hinterlässt. Trotzdem vielen Dank an alle die sich dieser Herausforderung gestellt haben und
sich bei allen Schwierigkeiten, mit kühlem Kopf, auf Wettkampf und alles Wesentliche fokussiert
haben. Herzlichen Dank an das ORG Team vom SSCBG e.V. (Ronny Vogel, Angela Kohl, Gisela, Güntzel, Alexander Strelow)